Man sieht sie im Park oder im privaten Umfeld: Jugendliche, die sich beim Tanzen mit ihren Handys aufnehmen und ihre Videos bei TikTok hochladen. Sie tanzen in Dance Challenges Choreografien nach, die sie in anderen Videos gesehen haben und bewegen ihre Lippen passend zum Gesang.
In seinem Vortrag stellt Janne Schneider seine Forschung dazu vor, wie sich Nutzer*innen von TikTok über Musik und musikalische Praktiken auf der Plattform begegnen. Den Rahmen dafür bietet Andreas Reckwitz’ Kultursoziologie „Gesellschaft der Singularitäten”. Er entwirft darin eine Theorie, die auf der Annahme beruht, dass unsere Gesellschaft zunehmend über eine „Logik des Besonderen“ strukturiert wird: Nicht nur unser Lebenslauf soll ein einzigartiges Profil ergeben, auch jedes Shampoo muss zu einem unvergleichlichen Dusch-Erlebnis führen. In besonderer Weise gelte dies jedoch für Kulturgüter.
Dieser Theorie der Singularisierung stellt Janne Schneider die Beobachtung gegenüber, dass TikTok vor allem durch Praktiken der Imitation funktioniert. Vor diesem Hintergrund fragt er: Welche Beziehungen bilden sich durch und mit Musik auf TikTok? Anhand einer ausgewählten Dance Challenge geht er dieser Frage im Laufe des Vortrags auf den Grund.
Janne Schneider ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig sowie Doktorand an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.
Information und Kontakt:
Datum und Uhrzeit 28.05.2024, 19:00 – 19:30 Uhr
Anmeldung und Teilnahme: virtuell über Zoom. Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt frei
Dauer: Vortrag, ca. 30 Minuten
Kontakt: r.langer@dnb.de
https://www.dnb.de/DE/Kulturell/Veranstaltungskalender/DMAPopmusik/20240528UseThisSound.html
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