CfP: Akustische Dokumente / Sonic Documents
Eine gemeinsame Veranstaltung der AG Auditive Kultur und Sound Studies der Gesellschaft für Medienwissenschaft mit dem DFG-Graduiertenkolleg 2132 Das Dokumentarische an der Ruhr Universität Bochum, 18.-19.01.2019 Bochum
Die 6. Jahrestagung der AG Auditive Kultur und Sound Studies der Gesellschaft für Medienwissenschaft wird 2019 in Bochum gemeinsam mit dem Graduiertenkolleg Das Dokumentarische veranstaltet und soll im Zeichen akustischer Dokumentarismen stehen. „Akustische Dokumente“ verweisen auf mediale und institutionelle Strategien der Beglaubigung, durch die Klang Beweiskraft erlangt. Sie liegen in Sammlungen und Archiven, zeugen in forensischen, medizinischen und technopolitischen Verfahren der Zertifizierung und Legitimierung von Wissen; und sie werden in künstlerischen Praktiken verwendet. Akustische Dokumente können Field Recordings und Stimmaufzeichnungen sein, sie werden u.a. in der Musikethnologie und in der Bioakustik, in den Lebenswissenschaften und in der Ökologie produziert und ausgewertet. Sie entstehen in der Selbstdokumentation und im automatischen Monitoring durch Observation, sie verwalten biometrische Zugänge und sichern diskursive Ausschlüsse.
In verschiedenen institutionellen und medialen Konstellationen werden akustischen Medien der Aufzeichnung und Transmission dabei je unterschiedliche Potentiale zugesprochen, wissenschaftliche und juristische Fakten zu erzeugen und abzusichern. In der Perspektivierung der Prozesse, die es akustischen Dokumenten erlauben Zeugnis abzulegen, werden medientheoretische Fragen der Referentialität und Indexikalität aufgerufen. Diese betreffen die spezifischen Realismen und Materialismen akustischer Theoriebildung, ihre Affektökonomien und ihr Verhältnis zu anderen Strategien der Dokumentation in Literatur, Fotografie und Film. Der Status von akustischem Rohaufnahmen unter digitalen Bedingungen der Durchsuchbarkeit in Datenbanken und Bibliotheken soll ebenso zur Diskussion stehen wie die mediale Materialität der Formate und die Ästhetik von Dokumenten aus dem Netz. Nicht zuletzt soll es um künstlerische Verfahren der Arbeit mit akustischen Dokumenten gehen, um Strategien der Subversion und der Aneignung.
Wir freuen uns über disziplinübergreifende Themenvorschläge, die der Perspektivenoffenheit der Sound Studies gerecht werden: Jurist*inn*en und Politikwissenschaftler*innen, Soziolog*inn*en und Historiker*innen sowie nicht zuletzt Musik- und Medienwissenschaftler*innen, die das Interesse an der auditiven Kultur eint, sind gleichermaßen angesprochen und eingeladen. Abstracts für Vorträge (max. 300 Wörter) und eine Kurz-Bio mit den wichtigsten Veröffentlichungen (max. 100 Wörter) oder Fragen bitte mailen an: sonicdocuments@rub.de Deadline für Abstracts: 31. August 2018
Tagungsorganisation: Maren Haffke (Bochum), Ania Mauruschat (Basel), Anna Schürmer (München)
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